Gleich zu Beginn meiner ersten festen Anstellung nach dem Studium in Berlin in den 1990ern hat mich ein Buch fasziniert und bleibende Spuren hinterlassen: “Mythos Motivation” vom Management-Guru Reinhard K. Sprenger.
Die Grundthese darin: Jeder Mensch ist von Grund auf motiviert. Menschen in seiner Umgebung und insbesondere die “Vorgesetzten” im Job demotivieren aber laufend. Und natürlich tun sie das meist, ohne es zu merken.
Ich habe das dort auch genauso erlebt. Mein damaliger Chef war aber nicht so gut auf das Thema zu sprechen 😉.
Seitdem habe ich viel mehr Unternehmen sehen und erleben dürfen und kann feststellen: Generierte Demotivation ist ein verbreitetes Phänomen.
Und die meisten Führungspersonen sind sich darüber nicht einmal bewusst. Im Coaching ist das fast immer ein Thema, an dem wir arbeiten.
Natürlich kann man immer selbst entscheiden, ob sich demotivieren lassen will. Den meisten Menschen fehlt aber diese Einsicht, und es nützt nichts, wenn Du als Führungskraft darauf bestehst.
Also, was sollte man beachten, um nicht in die Falle der Demotivierung zu tappen? Hier sind drei Faktoren mit hohem Demotivierungspotenzial:
Falle Nr. 1: Antworten statt Fragen
Diesen Punkt erwähne ich immer wieder: die meisten Führungspersonen geben viel zu schnell Antworten und machen Vorgaben für ihre Leute, anstatt diese zum Denken anzuregen.
Die Folge: man erzieht sein Team zur Unselbständigkeit und am Ende zu Befehlsausführern. Beides wirkt demotivierend.
Was hingegen motivierend wirkt, ist selbständig auf Lösungen zu kommen und diese eigenverantwortlich umzusetzen. Genau dahin solltest Du Dein Team führen.
Falle Nr. 2: Regeln und Prozesse statt Vertrauen
Das ist ein Klassiker: Jede Regel und Prozessvorschrift senkt die Lust zur Eigeninitiative. Die Regelwut ist wie ein Krebsgeschwür: Sie vermehrt sich von allein.
Zu den Regeln gehören Anwesenheitszeiten genauso wie Ausgaben-Entscheidungen, unsinnige Abläufe und vieles mehr. Natürlich braucht es Regeln und Vorschriften – allein schon wegen gesetzlicher Vorgaben – nur wirkt jede davon potenziell demotivierend.
Grundprinzip sollte also sein: So viele wie unbedingt nötig und so wenige wie möglich.
Falle Nr. 3: Keine klare Vision und klare Ziele
Kaum etwas ist demotivierender für die meisten als ziellos vor sich hin zu arbeiten. Wir alle wollen einen gewissen Sinn und eine Zielrichtung sehen. Es kommt nicht von ungefähr, dass Depressionen zum grossen Teil von einer fehlenden Perspektive herrühren.
Wenn man als Leader keine Klare Vision und keine klaren Ziele für sein Team hat – besser noch: mit dem Team entwickelt – spielt man der Demotivation in die Karten.
Fazit: Wenn Du diese drei Fallen vermeidest und ins Gegenteil verkehrst, hast Du gute Chancen, die Motivation Deiner Leute massiv zu steigern – mit allen positiven Effekten daraus.
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"Der Ausgangspunkt aller Errungenschaften ist der Wunsch. Schwaches Verlangen bringt schwache Ergebnisse, genauso wie ein kleines Feuer einen kleinen Hitzegrad erzeugt." – Napoleon Hill
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