Neulich stiess ich auf eine Metapher, die mir direkt vertraut vorkam – aber irgendwie hat sie mich doch gepackt. Genau das, was wir im Führungsalltag oft hören, aber dann doch nicht umsetzen.
Stellen Sie sich vor, Sie halten ein Glas Wasser in der Hand. Trinken Sie es, wird es Teil von Ihnen, versorgt Ihren Körper und hat Einfluss auf Ihr Wohlbefinden. Wenn dasselbe Wasser aber von oben auf Sie herabfällt? Es perlt einfach ab, verdunstet und verschwindet wieder.
Diese Unterscheidung ist im Grunde nichts Neues. Trotzdem fällt es im Alltag oft schwer, sie konsequent anzuwenden.
Gerade in einer Welt, in der wir ständig mit Infos, Meetings und Erwartungen bombardiert werden, vergisst man leicht, bewusst zu entscheiden: Muss ich wirklich alles „aufsaugen“? Oder lasse ich manches lieber wie Regen einfach an mir abperlen?
Die Theorie kennen Sie wahrscheinlich schon – aber wie sieht’s in der Praxis aus?
Hier sind drei Bereiche, in denen es sich lohnt, bekannte Prinzipien endlich konsequent anzuwenden.
Glauben Sie mir, das macht einen riesigen Unterschied für Ihren Fokus und Stresspegel.
1. Informationen und Meetings: Sie wissen es – aber setzen Sie es auch um?
Dass man Prioritäten setzen sollte und nicht auf jede E-Mail reagieren muss, wissen Sie längst. Aber wenn wir ehrlich sind, sieht der Alltag oft anders aus. Ein volles Postfach vermittelt das Gefühl, man sei produktiv – jede Nachricht scheint irgendwie wichtig zu sein. Doch Hand aufs Herz: Wie oft endet der Tag, und Sie fragen sich, ob Sie wirklich etwas erreicht haben?
Hier hilft die „Regenschirm“-Strategie. Überlegen Sie sich regelmäßig, welche Informationen wirklich relevant sind, und lassen Sie den Rest einfach abperlen. Das bedeutet nicht, dass Sie Dinge ignorieren – es heißt einfach, gezielt zu priorisieren. Nicht jede Nachricht muss gelesen, nicht jedes Meeting besucht werden.
Vielleicht denken Sie: „Das weiß ich doch längst.“ Stimmt. Aber wie konsequent wenden Sie es wirklich an? Machen Sie es zur Gewohnheit, regelmäßig eine „Regenprüfung“ durchzuführen und sich von unnötigem Ballast zu befreien. Sie werden sehen, Ihr Fokus wird sich spürbar verbessern.
2. Persönliche Weiterentwicklung: Zeit, die Theorie endlich zu leben
Weiterentwicklung ist ein Dauerthema, klar. Aber wie oft haben Sie schon an einem Workshop teilgenommen, ein Buch gelesen oder einen Online-Kurs absolviert, nur um dann festzustellen, dass im Alltag doch alles beim Alten bleibt? Es ist leicht, sich während eines Seminars inspiriert zu fühlen, aber sobald der Alltag wieder losgeht, schleicht sich oft die Routine zurück ein.
Hier hilft es, die Sache in kleine Schritte aufzuteilen. Statt nach einem Workshop zu versuchen, alles auf einmal umzusetzen, konzentrieren Sie sich auf ein oder zwei konkrete Punkte. Schreiben Sie die wichtigsten Erkenntnisse auf und machen Sie einen kleinen Aktionsplan für die nächsten Wochen. Es geht nicht darum, alles auf einmal zu ändern – sondern darum, kleine, konsequente Schritte zu gehen.
Und denken Sie daran: Wiederholung ist der Schlüssel. Viele von uns kennen die Prinzipien der persönlichen Weiterentwicklung, aber wir setzen sie nicht oft genug um, damit sie wirklich Wirkung zeigen. Schaffen Sie Routinen, die Ihnen helfen, immer wieder an die gelernten Inhalte zu denken und sie Stück für Stück in den Alltag zu integrieren.
3. Reaktionen auf Ihre Aktionen: Theorie ist gut – aber handeln Sie auch danach
Jede Aktion hat eine Reaktion zur Folge, das ist kein Geheimnis. Doch manchmal lassen wir uns von jeder Kleinigkeit aus der Ruhe bringen. Kritik im Team, unerwartet schlechtes Feedback oder enttäuschende Ergebnisse nach einer Kampagne – Sie kennen das. Aber nicht jede Reaktion muss Sie aus der Bahn werfen.
Manchmal ist es klüger, das Feedback einfach wahrzunehmen, es aber nicht groß zu verarbeiten. Nehmen Sie es zur Kenntnis, aber lassen Sie es wie Regen abperlen. Es geht nicht darum, wertvolles Feedback zu ignorieren, sondern darum, zwischen hilfreichen Hinweisen und „Lärmsignalen“ zu unterscheiden.
Fragen Sie sich: Muss ich das wirklich „trinken“, oder ist es nur Regen, der vorüberzieht? Entwickeln Sie die Fähigkeit, schnell zu erkennen, welche Reaktionen wirklich Ihre Aufmerksamkeit verdienen und welche nicht. Sie werden überrascht sein, wie viel Zeit und mentale Energie Sie sparen, wenn Sie bewusst entscheiden, was Sie verarbeiten.
Fazit: Die Theorie kennen Sie – jetzt wird’s Zeit für die Umsetzung
Viele Prinzipien sind keine neuen Entdeckungen. Die Herausforderung liegt darin, sie auch im Alltag wirklich zu leben. Überprüfen Sie regelmäßig, bei welchen bekannten Konzepten Sie ehrlicherweise noch Nachholbedarf haben – und gehen Sie die Sache konsequent an.
Wenn Ihnen diese Gedanken bekannt vorkommen, aber Sie merken, dass es Zeit ist, endlich in die Umsetzung zu gehen, freue ich mich über Ihren Kommentar oder das Teilen des Beitrags. Lassen Sie uns die bekannten Konzepte nicht nur besprechen, sondern auch umsetzen.
„Die Kunst des Lebens besteht weniger darin, Probleme zu lösen, als darin, mit ihnen zu wachsen.“
– Bernhard Shaw
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